K40 - Amateurfunk im Westerwald - Ortsverband Kannenbäckerland
Vereinsheim für unseren Ortsverband – eine Odyssee
Mittwoch, 2018-06-20 20:54, Eintrag von DF7PZ
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In diesem Beitrag schildert unser stellvertretender OVV Thomas, DF7PZ, ausführlich den Werdegang unseres OV-Heims, den Grund dafür, warum wir uns seit einigen Jahren bei unserem OVV Markus treffen und unsere intensive Suche nach einer neuen Heimstätte für unseren Verein:
Vorgeschichte (Kurzform)
Der Ortsverband (OV) „Kannenbäckerland“ im Deutschen Amateur-Radio Club e.V. (DARC), gemeinnützig anerkannt vom Finanzamt Kassel, wurde am 01.04.1978 in Selters gegründet. Wir sind überörtlich im „Kannenbäckerland“ aktiv. Die Treffen fanden anfänglich in einem Lokal in Selters statt. Nach einiger Zeit gelang es dem damaligen Vorsitzenden des OV von der Stadt Ransbach-Baumbach Räume im sog. „Vereinshaus“ für die Vereinsarbeit kostenfrei zu erhalten. Über viele Jahre war es Heimat für den OV, Treffpunkt und Ausbildungsstätte zugleich. Hier fand aktive und intensive Vereinsarbeit statt. Es wurden junge Funkamateure ausgebildet und die Mitgliederzahl stieg kontinuierlich an. Als das Deutsche Rote Kreuz die Nachbarräume nicht mehr nutzte, erhielten wir einen Teil von der Stadt dazu und freuten uns über den Platzgewinn und die sich neu eröffnenden Möglichkeiten. Leider hielt diese Freude nicht lange.
Wegen Verkauf des Gebäudes an einen Hotelier mussten wir die Räume aufgeben und am 30.06.2011 verlassen. Die Stadt Ransbach-Baumbach hatte zugesagt, uns Ersatz zur Verfügung zu stellen. Nach mehrfachen Nachfragen wurden uns nach einiger Zeit Räume angebotenen. Diese in einem Keller gelegenen Alternativ-Räume waren sehr feucht und daher ungeeignet. Danach erhielten wir, trotz mehrfacher Nachfragen, keine Antworten mehr. Seitdem treffen wir uns bei einem unserer Mitglieder zuhause, was einem aktiven Vereinsleben nicht unbedingt zuträglich ist. Ein Kneipenverein
bei Bier und Schnitzel wollten wir aber nicht werden, besonders nicht mit Blick auf die von uns angestrebte Jugendarbeit. Leider haben wir dann Mitglieder verloren, durch Wegzug, Tod und Wechsel zu anderen Ortsverbänden. Zwischenzeitlich haben wir uns um andere Räume bemüht, jedoch überstiegen die geforderten Mieten bei weitem unsere finanziellen Möglichkeiten.
In meiner Funktion als stellvertretender Ortsverbandsvorsitzender bin ich seit 2015 auf der Suche nach neuen Vereinsräumen für unseren Ortsverband „Kannenbäckerland“ im Deutschen Amateur-Radio-Club e.V.
Ich bin bereits in 2015 an die Stadt Höhr-Grenzhausen herangetreten und habe in diversen Gesprächen u.a. mit dem Stadtbürgermeister, um Unterstützung gebeten. Es wurden die unsanierten Räume im Vereinsheim auf der Sportanlage Moorsberg vorgeschlagen und besichtigt, allerdings gäbe es einen weiteren Interessenten. Das Objekt ist im Besitz der Stadt und war für unsere Zwecke optimal. Wir haben angeboten, die Sanierung durchzuführen sofern die Stadt die Materialkosten übernimmt. Jedoch waren weder in 2015 noch in 2016 dafür Mittel im Haushalt vorgesehen. Für 2017 wurden Mittel in den Haushalt eingestellt und genehmigt weil die Räume sowieso saniert werden sollten.
In 2016 haben wir am City- und Brunnenfest der Stadt Höhr-Grenzhausen teilgenommen und mit dem Jugendhaus „Zweite Heimat“ Kontakt aufgenommen und Gespräche über eine Kooperation geführt.
Wir wurden dann eingeladen unseren Verein und unser Konzept in der Ratssitzung am 14.08.2017 vorzustellen. In dieser Sitzung wurde jedoch direkt zu Beginn der Antrag gestellt, den uns betreffenden Punkt auf der Tagesordnung an den Haupt- und Finanzausschuss zu verweisen. Der Antrag wurde einstimmig angenommen und wir bekamen lediglich eine kurze Redezeit um unseren Verein vorzustellen vor dem Eintritt in die nichtöffentliche Sitzung.
In der nächsten Haupt- und Finanzausschusssitzung wurde unser Antrag mehrheitlich abgelehnt. Ein Ausschuss-Mitglied bezweifelte, dass wir in der Lage seien eine ordnungsgemäße Elektro-Installation durchführen zu können. Hierzu muss allerdings angemerkt werden, dass unser Ortsverbandsvorsitzender ausgebildeter Elektriker mit Abschluss ist und seit vielen Jahren, auch bauleitend, bei einem großen Elektroinstallationsunternehmen beschäftigt ist. Ein anderes Mitglied des Ausschusses äußerte Befürchtungen wegen des Lärms den wir auf dem Sportplatz verursachen. Jede Sportveranstaltung ist lauter ... Unser Unverständnis ob solcher Argumentation ist sehr groß.
Somit stehen wir heute immer noch oder schon wieder am gleichen Punkt wie zu Beginn in 2015. Eine Feier aus Anlass unseres 40jährigen Bestehens haben wir deshalb nicht ausgerichtet.
Ein Clubheim sollte folgende Voraussetzungen mitbringen:
- Zwei bis drei abgeschlossene Räume, kleine Küche, Sozialraum (WC)
- möglichst eine exponierte Lage um größere Reichweiten auf Frequenzen oberhalb 144 MHz zu erzielen, besonders wegen des Ausbildungsfunkbetriebes mit Ausbildungsrufzeichen
- Möglichkeit des Anbringens von Antennen (evtl. Mast bis 10 m Höhe, da genehmigungsfrei)
- Die Sanierung/Renovierung entsprechender Räumlichkeiten durch den Ortsverband ist möglich
Aktivitäten im Rahmen des Clublebens:
- regelmäßige Treffen der Mitglieder des Ortsverbandes zum Erfahrungsaustausch. Gäste sind immer herzlich willkommen.
- Aufbau/Selbstbau von Geräten/Schaltungen und deren Funktionsprüfung durch entsprechende Messtechnik.
- Eigene Weiterbildung
- Unterhalt und Betrieb der Clubstation DK0UW
- Notfunk bei Großschadenslagen, national und international
- Teilnahme an nationalen und internationalen Wettbewerben
- Vorträge/Workshops/Seminare
- überregionale Treffen mit den Mitgliedern anderer Ortsverbände
- Prüfungstraining zur Erlangung des Amateurfunkzeugnisses, OV-übergreifend
- Ausbildungsfunkbetrieb mit Ausbildungsrufzeichen
- Repair-Café (auch und besonders für Außenstehende)
- PC-Kurse entsprechend der jeweiligen Alters- und/oder Interessengruppe, einschließlich Workshops für LINUX
- Jugendarbeit in Kooperation mit der Jugendpflege und Aufbau einer Jugendgruppe
- Basteltreff/Techniktreff
- Ferien(s)pass
- Kids Day
- Girls Day
- „Funkbrücke“ zu Partnerstädten
- Zusammenarbeit mit den örtlichen Schulen bei Projekten aus dem Bereich des Physik-Unterrichtes.
Über unseren Dachverband sind wir bei unseren Aktivitäten umfassend versichert!
Zukunft
Vorrangiges Ziel ist, unseren Ortsverband wieder aufzubauen, neue Mitglieder zu gewinnen und aktiv
am Vereinsleben teilzunehmen.
Wir wollen konform mit dem Leitbild des DARC e.V.:
- das Interesse an der Technik wecken,
- die Kenntnisse über technische Zusammenhänge entwickeln und damit mehr junge Menschen zu einer Ingenieur- oder naturwissenschaftlichen Ausbildung führen,
- Menschen mit Behinderung integrieren,
- soziale Kompetenz entwickeln,
- Persönlichkeitsentwicklung durch Leistungsorientierung sowie Freude durch Erfolge im funksportlichen Vergleich im Rahmen von Amateurfunkwettbewerben fördern,
- zur weltweiten Völkerverständigung beitragen und die Integra on ausländischer Mitbürger fördern,
- die Gesellschaft beim Katastrophenschutz unterstützen,
- das Kulturerbe Morsetelegraphie fördern und erhalten.